In meinem Beitrag werde ich
argumentieren, dass die Wissenschaftsgeschichte heute der
Herausforderung gegenübersteht, nicht bloß digitalisiert, sondern auch
digital zu werden, um die Veränderungen untersuchen zu können, die in
den Wissenschaften durch Digitalität entstanden sind.
Die Editionsphilologie gehört zu den ersten Motoren für die Einführung digitaler Methoden in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Für Editionen werden Infrastrukturen aufgebaut, die zu einem neuen Typus von Edition führen können, wenn die Daten jeweils so aufbereitet werden, dass sie editionsübergreifend nutzbar sind.
Neben dem primären Ziel der Erschließung und systematischen Verzeichnung der Selbstzeugnisse des Handschriftenbestandes der Herzog August Bibliothek (HAB) ist es im Projekt ›Selbstzeugnisse der Frühen Neuzeit in der HAB‹ ebenfalls von großer Bedeutung, die Optionen für das digitale Produzieren, Publizieren und Rezipieren von Texten und Forschungsergebnissen auszuloten.
Erste Empfehlungen für die Einordnung und Bewertung digitaler Editionen sind bereits im Zuge der Etablierung des WWW als primärem Publikationsmedium für digitale Inhalte in den späten 90er-Jahren veröffentlicht worden. Trotzdem und auch aufgrund von methodischen und technischen Weiterentwicklungen stehen selbst grundlegende Fragen zur Evaluation von digitalen Editionen noch immer zur Diskussion.
Der Artikel erforscht einige der Umbrüche, die den aktuellen Wandel bei internationalen Editionsprojekten von der Nichtdigitalität hin zu einer digitalen Umgebung kennzeichnen.
Digitale Editionen im Semantic Web? Dieser Beitrag stellt die Frage nach der Relevanz und weiteren Entwicklung von semantischen Technologien bei digitalen Editionen in den Geisteswissenschaften.
Anhand einer Untersuchung zur Graphie eines Drucks der Offizin Georg Stüchs von 1508 wird in diesem Beitrag exemplarisch aufgezeigt, wie sich moderne digitale Editionen für die sprachhistorische Forschung nutzen lassen.
Die digitale Editorik ist permanent im Wandel, ihr Status verortet sich derzeit zwischen medialem Experimentieren, textkritischer Traditionsverhaftung und Standardisierung.