Die Editionsphilologie gehört zu den ersten Motoren für die Einführung digitaler Methoden in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Für Editionen werden Infrastrukturen aufgebaut, die zu einem neuen Typus von Edition führen können, wenn die Daten jeweils so aufbereitet werden, dass sie editionsübergreifend nutzbar sind.
Die Sammlung Perthes repräsentiert die Überlieferung eines der wenigen
vollständig erhaltenen kartographischen Verlagsarchive. Das Unternehmen
trug im 19. und frühen 20. Jahrhundert im erheblichen Maß zur
wissenschaftlichen Exploration, Kartierung und Vermessung der Erde bei.
Digitale Analysen literarischer Gattungen gehen häufig davon aus, dass sich
Gattungen anhand konstant bleibender Features identifizieren lassen. Der Beitrag möchte
anhand des Minnesangs, aufzeigen, wie und dass sich gattungsgeschichtliche
Entwicklungen mit digitalen Methoden nachzeichnen lassen.
Das Digitale erlangt in den Geschichtswissenschaften zunehmend eine
besondere Stellung. Der
Beitrag will an zwei Projektbeispielen zeigen, wie die
Ansätze des Topic Modelings genutzt und weiterentwickelt werden können.
Anknüpfend an den 1950 von Alan Turing entwickelten Turing-Test vergleicht vorliegender Aufsatz inhaltliche Analysen eines historischen Briefwechsels, die einmal ›vom Menschen‹ mittels ›close reading‹ und anschließender Vergabe von Schlagworten und einmal ›von der Maschine‹ mittels Topic Modeling erzeugt wurden.
In einer web-basierten Edition werden am Austrian Centre for Digital Humanities
ausgewählte Texte von und mit Abraham a Sancta Clara mit innovativen, digitalen
Methoden erschlossen.
Die Digitalisierung von Texten, die Erarbeitung komplexer digitaler Editionen und die Herstellung maschinell analysierbarer Korpora sind Hauptaufgaben gegenwärtiger digitaler Philologie.
In den Digital Humanities herrscht latent die
Auffassung, dass über den Einsatz generischer Werkzeuge eine Brücke zwischen den
einzelnen Fachwissenschaften geschlagen werden kann oder soll. Dabei werden zu leicht Unterschiede im
Erkenntnisinteresse und in der Hermeneutik übersehen.